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Vom Mystischen zum Gruseligen - Tagesausflug Saimaagebiet Teil 2

Nach der wunderschönen, gemütlichen Wanderung zum Kummakivi, fuhren wir wieder Richtung Joensuu zurück. Nach etwa einer Stunde ziemlich nahe der russischen Grenze, sieht man ein großes Schild in Form eines weißen Schafes, auf dem geschrieben steht: „Iloisen pässin Maalaispuoti ja Kahvila“.

Übersetzt bedeutet das so viel wie „Fröhlicher Schafsbock/Widder Landladen und Café“. Für mich war es ein absolutes Muss hier einen kleinen Stopp einzulegen, denn wer mich kennt, weiß: Schafe sind meine absoluten Lieblingstiere. Das Café ist direkt an der Straße und man kann hier nicht nur regionale Köstlichkeiten und Selbstgemachtes kaufen, sondern man könnte hier auch gut einkehren um etwas Leckeres zu essen. Wir entschieden uns allerdings nur für einen Kaffee, den wir gemütlich auf der schönen Terrasse tranken, bevor es weiter zu unserem letzten Punkt des Tages ging.

Vor Aufbruch schaute ich allerdings noch einmal auf die rechte Seite des Hauses, um die Schafe und Kaninchen zu streicheln. Mit diesen richtigen Schmusetieren und dem Spielplatz, lohnt es sich hier auch allemal für einen kurzen Halt mit Kindern.
Ein klarer Daumen nach oben von mir für dieses gemütliche Café!


Nur 5 Minuten weiter auf der rechten Straßenseite erreicht man den nächsten Programmpunkt. Den Parikkala Patsapuisto. Einem, sagen wir einmal, etwas anderem Skulpturenpark. 

Der freischaffende Künstler Veijo Rönkkönen schuf diesen Park in 50 Jahren langer Arbeit. Mit über 550 Skulpturen kann man hier einiges entdecken, wenn auch der Park an sich nicht groß ist. Generell ähnelt dieser Ort mehr einem Garten als einem richtigen Park, wenngleich ich hier aber nicht gern wohnen würde. Der Eintritt ist auf freiwilliger Basis, allerdings wird einem das erst so richtig klar, nachdem man brav seine 5 Euro gezahlt hat. Generell jedoch finde ich es gut, diesen Einritt zu zahlen, da der Künstler bereits 2010 gestorben ist und dieser Ort seitdem nur mittels dieser Einnahmen von freiwilligen Spenden in Stand gehalten und gepflegt wird. 

Die American Press listete diesen Ort einst unter den Scariest Places Worldwide und ich kann das absolut nachvollziehen. Gleich zu Beginn am Yoga-Garten bekommt man das Gefühl ständig beobachtet zu werden. Nicht nur, dass die Figuren, welche mit Moos bewachsen und verwittert mit diesen gruseligen Augen einen geradezu niederstarren - einige dieser Statuen besitzen echte, menschliche Zähne. 

Ich habe die Detailtreue der Zähne bei meinem Besuch noch genau unter die Lupe genommen und darüber gescherzt, dass sie so echt aussehen, allerdings war mir in diesem Moment noch nicht bewusst, dass meine Recherche danach diese Vermutung bestätigen würde. Ein ganz schön seltsames Gefühl, das zu wissen. Woher die Zähne genau stammen, konnte ich allerdings leider nicht herausfinden – oder vielleicht auch besser so?

Fazit: Für den Besuch des Parks sollte man etwa eine halbe Stunde bis maximal eine Stunde einplanen, da er nicht besonders groß ist.

Meiner Meinung nach ist dieser Ort für kleine Kinder nicht sehr empfehlenswert, um etwaige Albträume zu vermeiden, allerdings könnte es auch sein, dass sie diese besondere Stimmung vielleicht gar nicht so wahrnehmen würden wie wir Erwachsenen. Ich finde, wenn man einmal in der Nähe ist und etwas Zeit hat, lohnt sich ein kurzer Zwischenstopp hier allemal. Außerdem: wer kann schon von sich behaupten an einem der gruseligsten Orte der Welt gewesen zu sein? Für den besonderen Kick könnte man hier auch abends vorbeischauen, wenn die Sonne langsam untergeht.

Direkt vor dem Ein/Ausgang haben wir uns dann noch ein leckeres Eis gegönnt - gefüllte Palatschinken gäbe es hier übrigens auch und die haben wirklich lecker ausgesehen - bevor es dann weitere 2 Stunden Fahrt zurück nach Joensuu ging und ich erschöpft ins Bett fiel.

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