11 Uhr Joensuu: Abfahrt.
Heute geht es knappe 3h mit dem Auto in den ca. 230km entfernten Saimaa Geopark zu einem ganz besonderen Naturphänomen: Dem Kummakivi.
Nach etwa 2 1/2h Fahrt und maximal zwei Richtungswechsel, erreicht man den Parkplatz in Ruokolahti. Die letzten paar Kilometer fährt man über gut ausgebaute, allerdings teilweise etwas enge Schotterstraße. Achtung! Es gibt zwar keine nennenswerten Schlaglöcher, allerdings sind die Spurrinnen nicht ohne und daher ist hier etwas Vorsicht geboten. Das hält die Finnen jedoch nicht davon ab hier durchzurasen, als wären sie auf der Flucht.
Kommt man zu einer Gabelung hat man es auch schon fast geschafft. Hier hat man die Wahl: Fährt man rechts den kurzen steilen Hang hinauf, so erreicht man den kleineren der beiden Parkplätze,
welcher wesentlich näher am Kummakivi liegt; oder aber man biegt bei der Gabelung nach links ab und fährt ein Stückchen
weiter, an einem Schotterbau vorbei und parkt dann auf der anderen Seite des Sees. Dieser ist allerdings von der Straße aus nicht sichtbar. Hat man vor die
ganze Runde zu gehen und nicht nur zum Stein und zurück, ist es vielleicht von Vorteil sich für links zu entscheiden, da es hier einfacher ist zu wenden. Man
kann es aber auch wie wir machen und einfach direkt bei der Weggabelung parken. Hier ist am Straßenrand Platz für ca. 6 Autos und man muss nicht erst überlegen, ob das eigene Auto den Hang
bewältigen kann.
Von der Gabelung bzw. dem nächstgelegenen Parkplatz aus wandert man etwa 500m - also gute 10min - erst über eine ausgebaute Schotterstraße und dann über sehr weichen, federnden Waldboden bis man den Stein erreicht.
Einmal rundherum gegangen sieht man ihn auch in seiner vollen Pracht.
Der Kummakivi - was übersetzt so viel wie "seltsamer Stein" heißt ist etwa 7m breit, 5m hoch und balanciert auf einem anderen, wobei die Auflagefläche nur
sehr klein ist. Es sieht so aus, als wäre er per Menschenhand dort platziert worden, aber tatsächlich wurde dieses Naturschauspiel bereits vor tausenden von Jahren in der Eiszeit gebildet.
Darunter zu stehen ist irgendwie faszinierend, aber auch beängstigend zu gleich. Man ist sich bewusst, wie lange der Stein hier schon so balanciert und dass er mehrere hundert Tonnen wiegt, aber niemand weiß, wie lange es dauern wird, bis er in Rutschen kommt.

Folgt man dem Holz-Schild in Richtung Sammal-Silta, so geht man weiter durch den von Heidelbeersträuchern durchwachsenen Wald und kurz bevor man zu dem See gelangt ist es möglich noch einen kleinen Abstecher nach rechts zu machen und auf einem Vorsprung ein kleines Päuschen einzulegen.
Die paar Meter wieder zurück und am Hauptweg weiter, gelangt man zur Sammal-Silta - übersetzt "Moosbrücke" - welche aus zwei bis drei wackeligen Holzbalken besteht und über den See führt. Kleiner Tipp von mir: Haste nicht sofort über die Brücke, sondern nimm dir Zeit. Bleib in der Mitte stehen und schau nach links und rechts über den See. Du wirst es nicht bereuen
Auf der anderen Seite angelangt, geht es weiter durch den Wald und entlang des Sees, bis man noch ein letztes Mal die Möglichkeit hat auf einer steinernen Anhöhe über den See zu blicken, bevor es dann über eine Forststraße wieder Zurück zum Parkplatz geht.

Fazit: Dieser Ausflug ist absolut empfehlenswert und der Kummakivi mit allem drum herum auf jeden Fall sehenswert. Da die Wanderung sehr einfach und recht kurz ist (insgesamt etwa 2km), ist sie auch super mit Kindern zu meistern. Allerdings ist es nach wie vor ein Waldwanderweg und somit nicht mit Kinderwägen etc. zu begehen und auch festes Schuhwerk sollte vorhanden sein.
Dieser Rundgang ist absolut idyllisch. Fernab von Stress, Lärm und Alltagssorgen könnte man hier glatt die Zeit vergessen, oder auch stundenlang Heidelbeeren sammeln.
Ein keiner Minuspunkt ist vielleicht, dass man auf alle Fälle ein Auto zur Anreise benötigt. Allerdings ist dies wohl auch der Grund, warum der Kummakivi nicht zu überlaufen ist. An Wochentagen kann man hier auch schonmal einige Stunden verbringen, ohne jemanden zu treffen.
Wie es an diesem Tag weiterging und was ich an diesem Tag noch gesehen habe, erfährt ihr in kürze in Teil 2.
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Martin (Dienstag, 24 August 2021 12:09)
na denn viel Erfolg mit Deinem Reiseblog, und viel Spaß noch in Finnland.