Die Nacht war ziemlich ok, aber die brasilianische Dame in unserem Zimmer schnarchte, auch nachdem wir sie gebeten hatten (oder eigentlich hatte Sarah sie mit einem lauten Psst zurechtgewiesen) etwas leiser zu sein, sehr laut. Aber als wir das Frühstück gesehen hatten, war unser Unmut gleich vorbei. Neben dem üblichen Kaffee, Tee Brot und Müsli gab es noch einiges an Obst, wie Mandarinen und Orangen und eine wirklich große Auswahl an Marmeladen. (Kürbis, Feige, Brombeere, Marille usw).
Gestärkt ging es um 10:00 los zu einer Free Walking Tour durch Porto auf der wir neben dem wunderschönen Bahnhof und einen tollen Blick auf die Ponte Dom Luis I auch interessante Infos bekamen. So wurde uns erklärt, dass den Portwein eigentlich ursprünglich die Engländer hierherbrachten und in Kellern auf der anderen Seite des Flusses, welche nicht mehr zu Porto gehört reifen ließen. Der Wein wurde in Alto Duoro, eine Region weiter flussaufwärts angebaut. In Porto wurde er lediglich über den Duoro verschifft. Damals war das keine einfache Sache, denn der Fluss gilt eigentlich als einer der gefährlichsten des Landes. Es brauchte zwei Dämme um ihn soweit zu beruhigen, dass er sicher befahrbar war.
Auch die Igreja de Sé besichtigten wir. Zumindest von außen. Sie stellt die größte Kirche in Porto dar und ist auch jener Ort, an dem sich Pilger ihren Pilgerpass beziehungsweise Stempel holen können.
Nach der Tour besuchten Sarah und ich trotz der langen Schlange die Liveraria Lello. Diese Buchhandlung inspirierte J. K. Rowling zu den sich drehenden Stufen bei Harry Potter. Der Eintritt kostet 5€, aber kann dann im Geschäft als Voucher verwendet werden. Die verdrehten Roten Treppen und die bunte gläserne Decke machen diese kleine Buchhandlung zu etwas wirklich faszinierendem. Ich konnte nicht anders und musste mir mein Lieblingsbuch Romeo and Juliet mit goldenen Seiten kaufen. Schön eingeschlagen in ein blaugemustertes Papier wurde es mir dann übergeben.
Nach einer Pause auf der Dachterrasse des Hostels ging es dann schon wieder los, über die Brücke auf die andere Uferseite zu Croft um einen traditionellen Weinkeller zu besichtigen und eine Weinverkostung mitzumachen. Für 25€ gab es die Führung, die Verkostung dreier Portweine (Pink, Reserva and 10yrs tawny) eines trockenen weißen Duoro Weins und ein Glas des berühmten Vinho Verdes. Zwischendurch gab es sogar noch einen Ginjinha für uns. Zum Glück hatte ich noch eine Flasche Wasser mit, sonst wäre ich dort wahrscheinlich eher hinaus getorkelt als gegangen.
Einmal im Jahr gibt es übrigens ein Fest, wo die traditionellen Boote festlich geschmückt werden. Es gibt Musik und es wird feierlich gegessen. Die Bewohner Portos feiern dieses Fest wie wir Weihnachten und für sie ist es der wichtigste Tag im Jahr. Uns wurde erzählt, dass es ein großes Spektakel sein soll und es gerade als Tourist wirklich toll ist, das mal gesehen zu haben.
Zurück im Hostel lernten wir unsere neuen Mitbewohner kennen. Zwei super lustige Australier und abends gab es dann noch von einem portugiesen hier im Hostel ein typisches Abendessen gekocht. Für 8€ pro Person gab es Francesinha. Ein Toast gefüllt mit Steak, schinken und Käse, nochmals überbacken mjt Käse und einem Ei. Dazu gibt es Tomatensauce und Pommes. Super lecker, aber auch super sättigend.
So dann noch in die Dusche und schlafen. Um 4:00 Uhr früh holt uns immerhin das Taxi zum Flughafen.
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