Marry Poppins und Harry Potter - Von Sintra nach Porto

Ein neuer Tag, eine neue Stadt. Heute verlassen wir Sintra. 

Das letzte Frühstück im Moon Hill Hostel in Sintra sollte eigentlich ein entspanntes werden, stattdessen war es sehr, naja sagen wir mal interessant. Und damit meine ich nicht die Marmelade die fehlte.

Ein Frau mittleren Alters nahm unsere deutsche Sprachen offenbar als Anlass uns ununterbrochen voll zu labern und sich über Dinge aufzuregen, wie das klicken von Türen nachts oder ihre eingeschränkte Freiheit bei der Auswahl an Marmeladensorten. Vor lauter hektischen und negativen Zwangsgesprächen nahmen wir dann also ziemlich bald reiß aus und vergaßen dabei uns noch ein Weckerl für den Weg mitzunehmen. Naja wenigstens das Obst konnten wir noch vor ihr retten.

Nach dem Auschecken ging es dann erstmal an den Bahnhof und in den Zug nach Lissabon Oriente. Warum wir nicht gleich bei Sete Rios in einen Fernbus umgestiegen sind, sondern zwei Stationen weiter führen war uns selber nicht ganz klar.

Da wir leider gerade den Fernbus nach Porto verpassten, hatten wir noch Zeit um uns ein Ersatzweckerl zu holen und uns dann bei Kaffee und Kuchen noch ein wenig zu unterhalten. Der Bahnhof in Oriente besteht zwar zur 90% aus Beton, aber architektonisch ist es wirklich ein faszinierendes Bauwerk.

Pünktlich um 11:45 fuhren wir dann mit dem Rede Expressos für 20€ pro Person los. Wie sich die Landschaft entwickelt hat kann ich euch leider nicht auf Bildern zeigen, da ich die meiste Zeit geschlafen habe. Der Sightseeing Marathon vom vortag hat wohl noch seine Spuren hinterlassen. Oder ist es die Erkältung die mitspielt?

Aber um das Rätsel aufzulösen und eure Neugier zu stillen: Es gibt hier mehr Landwirtschaftlich genutzte Flächen und im Vergleich zu Sintras Umland ist es hier wesentliche Flacher.


Um 15:30 kamen wir am Busbahnhof an und von da an Marschierten wir etwa eine viertel Stunde durch das schnuckelige Städtchen zum Rivoli Cinema Hostel. Die Unterkunft ist wirklich Top. Es gibt ein großes modernes Wohnzimmer mit Fernseher, Spielekonsolen und mehr. Und eine noch modernere Küche in der jeden Abend die Möglichkeit besteht mit anderen typisch portugiesische Gerichte zu kochen und zu essen.

Wir zogen uns nur schnell um und spazierten dann durch die Stadt. Eigentlich wollten wir zur Liveraria Lello, der Bibliothek, die J. K. Rowling bei Harry Potter zu den bewegenden Stufen inspirierten. Da aber so viele Leute anstanden und gerade die Bustouristen mit ihrem Schirmchenführer das Geschäft enterten, gingen wir in ein kleines Cafe ums Eck und Kauften uns einen Mango-Maracuja Juice mit einem wirklich hübschen und leckeren Cupcake für 4,30€.

 

Sie sehen alle einfach so lecker aus
Sie sehen alle einfach so lecker aus

Generell ist diese Stadt, als wäre man in Hogwarts. Die Studenten tragen eine Uniform und darüber schwarze Umhänge, die großen Brunnen sind oft gestützt durch geflügelte Löwen, die Türme hier mytsisch verziert und die kleinen Gassen verwinkelt. Die ganze Stadt hat einen absolut einmaligen Charme.

Und auch einen kurzen Blick in die Igreja do Carmo mit ihrer schönen, blau gefliesten Fassade ließen wir uns natürlich nicht entgegen. 

Etwas weiter die Straße hinunter, erreichten wir eine Terrasse, von der aus man über Porto, auf die Ponte Dom Luis I (Brücke) und den Duero (Fluss) und die Sé do Porto (Kathedrale) sieht. Wirklich eine schöne Stadt. Von oben erinnert sie mich an Mary Poppins und sofort musste ich Chim Chim Cher-ee vor mich hersingen.

Wir gingen weiter hinunter zum Fluss und aßen dort direkt neben der schönen alten Straßenbahn zu Abend. Ich aß einen absolut leckeren Oktopus Salat und ein Mineral dazu für 16€. Ich hatte das Gefühl für meinen Teller mussten mindestens drei Oktopusse sterben, so viel war da oben, aber ich aß natürlich alles komplett auf, da man merkte wie frisch er war.

Bei unserem Rückweg machten wir (wieder einmal) halt in einem Souvenirsshop und ich besorgte mir die letzten Postkarten. Außerdem kamen wir wieder an diesem Aussichtspunkt vorbei und ich muss sagen: bei Sonnenuntergang sieht diese Stadt noch viel bezaubernder aus. 

Schnell noch einmal etwas warmes angezogen und auf ging es noch in eine Bar um einen leckeren Cocktail zu trinken, bevor wir dann endlich in die Dusche kamen und ins Bett fielen. Heute werden wir sicher gut schlafen. Vorausgesetzt das Metallbett hört auf zu quietschen sobald man Atmet. 

Porto bei Sonnenuntergang
Porto bei Sonnenuntergang

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