Ach diese Erkältung macht mich wahnsinnig.
Dafür ist das Frühstück wirklich gut. Zwar gibt es Joghurt nur auf Nachfrage und nach 4 Bechern war das Angebot auch schon für alle ausgeschöpft, aber dafür gab es Briocheweckerl und normale
Brötchen, frisches Obst, Wurst und Käse.

Mit dem Bus von Scotturb ging es dann für 4,30€ zum Cabo da Roca. Der äußerst schlecht gelaunte Busfahrer nickte heftig mit dem Kopf auf meine Frage, ob es für Studenten denn Ermäßigungen gäbe, druckte dann aber einfach ein normales Ticket aus. Ich muss zugeben, wir waren uns nicht sicher, ob er überhaupt verstand was wir wollten, aber was solls.
Das coole an den Bussen ist übrigens, dass es hier sogar USB Anschlüsse gibt, um sein Handy während der Fahrt zu laden.
Dort angekommen gingen wir dann also erstmal auf das Kreuz bei der Aussichtsplattform zu. Das Obligatorische Ich-war-hier-Foto durfte natürlich auch nicht fehlen. Immerhin ist dies der westlichste Punkt Europas. Danach kommt schon Amerika.
Noch schnell ein paar Postkarten gekauft und am Leuchtturm vorbei und dann machten wir uns auf eine kleine Wanderung auf einem der vielen Pfade an den Klippen entlang. Umgeben von gelb und rosa blühenden Sukkulenten, die die Umgebung in ein erfrischendes Grün tauchten.
Immer wieder kam man zu kleinen Plätzen ganz vorne am Hang, von denen aus man das unglaubliche Felspanorama und die riesigen Wellen beoabachten konnte. Und ich hätte dorg wirklich stundenlang sitzen können. Doch irgendwann kam leichtes Nieselwetter auf und wurde dann bald zu richtigem Regen. Trotzdem ließen wir es uns nicht nehmen den steilen und (Laut Reiseführer und Internet) teils gefährlichen Abstieg zum Praia da Ursa zu bewältigen. Durch den Regen war es etwas rutschig und wir brauchten etwas länger als im trockenen. Auf dem Weg überholten uns zwei Angler, die mit ihren Crocs da runter liefen, als wäre das ihre tägliche Jogging Route. Wir waren hier eher die Schildkröten, als der Hase, aber das machte nichts. Wir hatten ja Zeit.
Unten angekommen, hat sich der Weg wirklich ausgezahlt. Eine Gruppe Touristen ging gerade wieder und der Strand gehörte uns allein. Ursa heißt übersetzt Bär und ein riesiger Fels, der eben diese Gestalt hat, war Namensgebend für diesen Strand. Hier an diesem Ort herrscht absoluter Frieden. Es ist schwer dieses Gefühl zu beschreiben, aber als ich meine Schuhe ausgezogen und Barfuß über den Strand gelaufen bin, so dass die Wellen meine Hose geflutet haben, war ich einfach nur glücklich.
Nachdem wir hier ein paarmal auf dem feinen Sand hin und her gelaufen und uns wie kleine Kinder, durchnässt vom Regen, gefreut hatten, putzten wir uns den Sand von den Füßen und erklommen wieder die 140 Meter hinauf zum Küstenpfad.
Der Nebel wurde immer dichter und die Sicht immer schlechter, also machten wir uns auf den Weg zur Straße um auf einen Bus zu warten. Und wir warteten wirklich lange, denn der erste Bus der kam, fuhr einfach schnurstracks an uns vorbei. Wir wussten hier nicht, dass wir dem Busfahrer ein Zeichen geben müssen, dass er uns in dieser wilden Gegend mitnimmt. Zum Glück versuchten wir während des Wartens jedes vorbeikommende Fahrzeug anzuhalten um uns ein Stück mitzunehmen, auch wenn leider alle voll waren und es letztendlich doch der Nächste Bus geworden ist.
In Sintra wieder angekommen kaufte ich mir erstmal einen Nasenspray für meinen Schnupfen und etwas Süßkram für abends und machten uns dann direkt durch den Regen auf den Weg ins Hostel um uns was trockenes anzuziehen.
Am Nachmittag tranken wir dann einen Kaffee im Hostelrestaurant und schlenderten dann in die Stadt um uns etwas zu essen zu suchen und durch die Souvenirshops zu stöbern. Bereits am Weg in den Ortskern kommt man an vielen Straßenkünstlern vorbei und man kann ihnen bei ihrem Handwerk zuschauen, oder es auch kaufen. Das Wetter schlägt hier übrigens furchtbar Schnell um und innerhalb einer halben Stunde kann es zu mehr als 90% Luftfeuchtigkeit kommen, weshalb man immer einen Regenschutz bei sich haben sollte.
Im Adega das Caves aßen wir dann Pizza und extra Oliven mit einem großen Cola für stolze 21€ pro Person. Da das aber (abgesehen vom Frühstück) unsere einzige Mahlzeit des Tages war, machten wir uns da nich allzu große Gedanken darüber.
Als Nachspeise gab es dann einen Laden weiter wieder einmal den berühmten Ginjinha. Diesmal aber Stilecht in Schokoladengläsern für 1,50€.
Gemütlich ging es dann einen anderen Weg zurück und borgten uns zwei Föhns aus, um unsere Sachen trocken zu föhnen, von denen ein Föhn allerdings nach 5 Minuten wieder den geist aufgab.
Dann die nächste Challenge. Die Dusche mit Kaltem Wasser. Gerade als ich mich vorsichtig an die eisigen Temperaturen gewöhnte, merkte ich, wie das Wasser langsam immer wärmer wurde. Es gab also wieder warmes Wasser! Da ich nicht wusste wie lange, nutzte ich die Chance um gleich ordentlich die Haare zu waschen und unverschämt viel Zeit unter dem angenehmen Wasserstrahl zu verbringen, nur um dann schnell ins Bett zu huschen.
Ich dachte nicht, dass auch ich auf Reisen so ein Glückspilz sein kann, wie ich es auf dieser Bin. Allein hier die Situation, dass ich so viel Geld spare, nur weil ich einen Tag lang kein warmes Wasser hatte, passiert doch sonst nur anderen Menschen.
Heute war also trotz schlechtem Wetter ein wirklich schöner Tag und ich fühle mich wirklich Wohl. Portugal hat schon jetzt mein Herz erobert!
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